Das Wasserkraftwerk in Lenggries-Fleck
Am Flecker Wehr wird Wasser aus der Isar in den Kanal ausgeleitet.
Am nördlichen Ende von Fleck fließt das Wasser wieder der Isar zu.
Auf einer Länge von rund zwei Kilometern fliesst das Isarwasser durch den Kanal, auch „Mühlbach“ genannt.
Der Zulauf zur Turbine im Rohbau vor dem Einbau der Rechenstäbe. Knapp zu erkennen ist die Überlaufkante, über die alles Schwemmgut, was nicht durch die Rechenstäbe passt (Stababstand = 2 cm), abgeschwemmt wird.
Der Zulauf zur Turbine im fertigen Zustand. Das rote Rohr und die Zahnstangen sind Teil des Rechenreinigers, der sich unter dem Wasserspiegel befindet.
Das Maschinenhaus mit Ober- und Unterwasser. Ansicht von oben.
Mündung des Kanals in die Isar am nördlichen Ortsende von Lenggries-Fleck.
Mittels Turbine und Generator wird die Kraft des Wassers in Strom umgewandelt.
Die Energiemenge wird ausschließlich vom Höhenunterschied zwischen Ein-und Auslauf des
Kraftwerkes und der nutzbaren Wassermenge bestimmt.
Beim Wasserkraftwerk in Fleck besteht ein Höhenunterschied von fast 8 Metern bei einer maximalen Wassermenge von 7,6 cbm, das sind ca. 7600 Liter pro Sekunde.
Das erneuerbare Energien Gesetz (EEG) regelt auch die Einspeisung von Strom aus Wasserkraft.
Wichtige Bestandteile des EEG sind u.a. die Vergütunghöhe und die Abnahmegarantie des jeweiligen Netzbetreibers. Pro eingespeister kwh bezahlt EON 7,67 Cent.
Kanal-Zufluss
Rechen
Kaplan Turbine
Saugrohr
Turbine-Generator-Welle
Schwungrad
Generator
Speziell für geringe Wasserdrücke entwickelte zu Beginn der zwanziger Jahre der österreichische Ingenieur Viktor Kaplan die nach ihm benannte Kaplan-Turbine. Ihr Laufrad gleicht einem Schiffspropeller, durch dessen verstellbare Schaufeln die Wassermassen strömen und – umgekehrt wie beim Schiffsantrieb – den Propeller antreiben. Das Leitwerk der Kaplan-Turbine lenkt die einströmenden Wassermassen so, daß sie parallel zur Welle der Turbine auf die drei bis sechs Schaufeln des Laufrads treffen. Sowohl die Laufradschaufeln als auch das Leitwerk sind verstellbar. Dies ermöglicht das Anpassen an Schwankungen der Wasserführung und des Gefälles. Große Kaplan-Turbinen werden vor allem vertikal eingebaut, so daß das Wasser von oben nach unten durchströmt. Die äußerst schnellaufende Turbine weist in einem weiten Belastungsbereich einen Wirkungsgrad von 80 bis 95 % auf.
Für niedrige Fallhöhen wurde aus der Kaplan-Turbine die Rohr-Turbine entwickelt, die in Laufwasser-Kraftwerken Leistungen bis 75 MW erzielt. Die Rohr-Turbinen werden horizontal, in der Richtung des strömenden Wassers, eingebaut, so daß Umlenkverluste weitgehend vermieden werden. Der Generator befindet sich in Verlängerung der Turbinenwelle in einem vom Wasser umströmten, wasserdichten Gehäuse. Rohr-Turbinen sind platzsparend und ermöglichen deshalb hervorragend die landschaftliche Einpassung von Wasserkraftwerken.
Wasserzufluss
Leitradgruppe
Turbinen-Flügel
Turbinen-Generator-Welle
Wasserabfluss
Das Kraftwerk in Fleck produziert jährlich 3,8 Mio Kilowattstunden. Das ist ca. der Verbrauch von 850 Vier-Personen-Haushalten. Etwa ein Drittel der Lenggrieser Haushalte könnte im Jahresmittel damit versorgt werden.
Inbetriebnahme nach Umbau: Sept. 2004
Generator mit Schwungscheibe:
Ein bürstenloser Drehstrom Synchron-Generator
Jahresarbeit: 3,5 Mio Kwh/Jahr Erzeugte
Spannung: 400 V
Leistung: bis zu 500 KW
Gewicht: ca. 10 Tonnen
Maximal mögliche Wassermenge:
7,6 cbm/Sek.
Drehzahl: 375 U/min, direkt mit der Turbine gekoppelt.
Fallhöhe: 7,8 Meter bei Normalwasserstand
Klimaentlastung: ca. 3.800 Tonnen CO2 /Jahr
Betreiber: Fa. Pichler
Turbine:
Doppelt regulierte Kaplan-S-Rohrturbine
Drehzahl: 375 U/min
Laufrad: Durchm. 1,25 m mit 4 Flügeln
Gewicht: ca. 11 Tonnen
Nach Angaben der Statistischen Bundesamtes
betrug die deutsche Bruttostromerzeugung im
Jahre 2020 567 Terawattstunden
(TWh; 1 TWh = 1 Milliarde Kilowattstunden).
Davon steuerten Atomkraftwerke 64,3 TWh bei,
das entspricht einem Anteil von etwa 11 Prozent.
Der Ökostrom-Anteil
(Solar, Windkraft, Wasserkraft, Geothermie und Biomasse)
machte 224,8 TWh aus, dies sind knapp 45 Prozent.
(2010: 16,5 Prozent)